Aus fünf werden drei – die Wohnüberbauung Lanzrain in Oberengstringen
Seit 2017 sind wir mit der Planung der Wohnüberbauung «Lanzrain» in Oberengstringen beschäftigt. Aus fünf Mehrfamilienhäusern sollen dort drei neue, moderne Mehrfamilienhäuser entstehen. Dabei stellten sich uns zwei grosse Herausforderungen: die Integration der modernsten Technik und die Etappierung. Denn während der ersten Bauetappe mussten die bestehenden Wohnhäuser der Etappe zwei weiterhin bewohnbar sein. Wie wir diese Herausforderungen gemeistert haben, erfährst du in diesem Beitrag.
Bild: So soll die Überbauung Lanzrain dereinst aussehen.
Planungsstart:
Baustart:
Bauvollendung Etappe 1:
Bauvollendung Etappe 2:
Beheizte Geschlossflächen:
Gebäude:
Etappen:
Wohnungen:
Sommer 2017
Sommer 2020
Herbst 2022
Frühling 2025
ca 7’000 Qudratmeter
3 Mehrfamilienhäuser
2 Etappen (Etappe 1: Haus B / Etappe 2: Haus A & C)
69 Wohnungen / 2 Einzelzimmer / 1 Büro / 1 Gemeinschaftsraum
Geschosse:
UG – Technik (HLSE), Tiefgarage
EG – Technik (HLSE), Wohnungen
1. – 4. OG – Wohnungen
DG – Wohnungen
Bild: Arbeiten auf der Baustelle
Ausgangslage:
2017 haben wir von der Firma GMS Partner AG den Planungsauftrag erhalten, für die Baugenossenschaft Schönheim in Oberengstringen einen Ersatzneubau zu planen. Die bestehenden fünf Mehrfamilienhäuser zwischen der Zürcherstrasse und der Rebbergstrasse sollen durch drei neue, zeitgemässe Mehrfamilienhäuser ersetzt werden. Das Ziel ist es, die Eigenständigkeit und Einbettung ins Umfeld zwischen zentrierender Hofbildung und Kommunikation mit der Nachbarschaft wieder herzustellen. Das Grundstück, das sich mit den Jahren in zwei Adressen aufteilte, soll wieder in den Ursprungszustand zurückgeführt und damit der Nachbarschaft angeglichen werden. Die Häuser wie auch die Wohnungsgrundrisse folgen dem Prinzip «verwandt, aber nicht gleich».
Bild: Arbeiten auf der Baustelle
Aber nicht nur die Gebäude selbst sollen zeitgemässer werden, auch die Technik soll dem Stand der Zeit entsprechen. Dafür wünscht sich die Genossenschaft Schönheim unter anderem auch eine Minergie-P ECO Zertifizierung. Wärmeerzeugung mittels Fernwärme, kontrollierte Wohnungslüftung in allen Wohnungen/Räumen, moderne sanitäre Anlagen – all dies war Teil unserer Herausforderungen bei der Planung. Neben den technischen Herausforderungen ist auch die Etappierung eine Challenge. Die bestehenden Gebäude sollen nicht alle auf einmal abgerissen, sondern in zwei Etappen aufgeteilt werden. Während der ersten Etappe musste somit in den noch bewohnten Gebäuden der zweiten Etappe ein reibungsloses Wohnen möglich sein. Sämtliche Werkleitungen wie beispielsweise Wasserzuleitungen, Abwasserleitungen, Stromanschlüsse, usw. mussten bestehen und während der ganzen Bauzeit unbeschadet bleiben. War dies aus baulicher Sicht nicht möglich, wurden diese durch Provisorien ersetzt und ermöglichten somit den reibungslosen Betrieb.
Bild: Plan des Technikraums
Heizung:
Die Wärmeerzeugung für die gesamte Wohnüberbauung erfolgt durch einen Anschluss an das Fernwärmenetz der Limeco Regiowärme. Es wird eine Übergabestation im Technikraum Heizung in der ersten Etappe eingebaut. Von dort aus wird die Wärme in alle drei Häuser verteilt.Die Wärmeverteilung erfolgt in sämtlichen Wohnungen mittels einer Niedertemperatur Fussbodenheizung.
Lüftung:
Die gemeinsame Tiefgarage für die drei Mehrfamilienhäuser wird über eine Co/No Anlage mechanisch entlüftet. Die Aussenluft wird natürlich über Lichtschächte & Kanalsystem der Tiefgarage zugeführt. Die Abluft wird mittels Abluftgitter in den Fortluftkanälen über Dach geführt.
Jede Wohnung ist mittels einer kontrollieren Wohnungslüftung be- und entlüftet. Das zentrale Lüftungsgerät ist jeweils im Untergeschoss platziert. Über Transit-Kanäle wird die Luft in die Steigzonen befördert. Anschliessend ist in jeder Wohnung eine Wohnungslüftungsbox platziert – meistens bei der Garderobe –, damit die Bewohnerinnen und Bewohner den Luftvolumenstrom ihrer Wohnung verstellen können. Über ein konventionell eingelegtes Zuluft- und Abluftnetz wird die Luft in der Wohnung verteilt.
#gutgeplant
Sanitär:
Die Warmwasseraufbereitung erfolgt jeweils in jedem Mehrfamilienhaus über den im Technikraum geplanten Wassererwärmer. Von den Technikräumen aus wird das Kalt- und Warmwasser zu den einzelnen Steigzonen verteilt, wobei das Wasser von dort in die darüber liegenden Wohnungen gelangt. Die Verteilung auf alle Verbrauchsapparate in den Wohnungen wurde mittels Unterputzverteiler bei den zentral gelegenen Nasszellen gelöst. Bei den grösseren Wohnungen mussten teilweise zusätzlich separate Warmwassersteigzonen in den Küchen eingeplant werden, um die Ausstosszeiten in den Griff zu bekommen.
Monitoringkonzept:
Eine weitere technische Aufwertung ist das Monitoringkonzept, das bei diesem Objekt zum Einsatz kommen wird. Dieses ermöglicht eine deutliche Vereinfachung der Verwaltung, sowie des Unterhalts. Dies durch das Erfassen und Visualisieren diverser Daten. Unter anderem erfasst dieses System beispielsweise die Daten aller Wasser- und Wärmezähler oder auch den Stromverbrauch der einzelnen Wohneinheiten. So können alle nebenkostenrelevanten Daten bequem und zentral abgelesen werden. Aber auch Störmeldungen – beispielsweise der Heizungs- oder Lüftungsanlage – werden durch eine Alarmierung des Monitorings schneller erkannt und können gezielt und rasch behoben werden.
Bild: Plan des Untergeschoss