Unsere Arbeit am Neubau des PDI-Centers der Emil Frey Betriebs AG
Im letzten Sommer wurde mit den Rückbauarbeiten des bestehenden PDI-Center in Safenwil begonnen. Seit diesem Zeitpunkt läuft der Rohbau durch das Bauunternehmen auf dem Betriebsgelände der Emil Frey AG in Safenwil. Wir dürfen dabei die kompletten gebäudetechnischen (HLKS + Kanalisation) Anlagen von diesem spannenden Projekt planen und begleiten. Was wir genau gemacht haben und welche besonderen Gegebenheiten gemeistert werden müssen, erklären wir in der folgenden Objektvorstellung.
Bild: So soll das neue PDI-Center dereinst aussehen – die Ausführung erfolgt in zwei Etappen
Nach einer ersten Konzeptstudie mit der Architektengruppe Olten AG im Jahr 2017 konnte nach einer intensiven Planungs- und Bauzeit schon im Frühjahr 2020 die neue Technikzentrale Süd in Betrieb genommen werden. Somit wurde der Grundstein geschaffen, dass das bestehende alte PDI-Center abgerissen werden konnte. Auch im Neubau des 5-stöckigen Neuwagenaufbereitungscenter dürfen wir das gesamte Heizsystem, sämtliche Lüftungs- wie auch Sanitäreanlagen planen und mitbegleiten.
Baustart:
Bauvollendung Etappe 1:
Bauvollendung Etappe 2:
Geschossflächen:
Beheizte Geschlossflächen:
Frühjahr 2020
Winter 2022
Winter 2024
ca 29’000 Quadratmeter
ca 10’000 Quadratmeter
Geschosse:
UG – Technik (HLKSE) (unbeheizt)
EG – Mechanik, Carrosserie, Reifenlager, Waschstrasse (beheizt)
ZWG – Büros, Garderoben, Aufenthaltsräume (alles beheizt)
1.OG – Büros, Parkplätze (beheizt)
2.OG – Parkplätze
3.OG – Parkplätze
4.OG – Parkplätze
DG – Technik (HLKSE), Parkplätze
Bild: Abriss der Neuwagenaufbereitung – rechts der bestehende Teil, der noch in Betrieb ist
Ausgangslage:
2017 haben wir von der Emil Frey AG den Auftrag erhalten, eine Zustandsanalyse für das bestehende PDI-Center zu erstellen. Anhand dieser Analyse wurde entschieden, eine Energiezentrale – die sogenannte Technikzentrale Süd – zu bauen. Diese Technikzentrale beherbergt neu die gesamte Heizungsanlage (4mW Leistung) inkl. des gesamten Leitsystems für den südlichen Teil des Emil Frey Areals. Somit konnte die bestehende Gasheizung im alten Gebäude abgerissen werden und sämtliche Gebäude wurden zentral von der neuen Energiezentrale mittels Fernleitungen erschlossen.
Bild: Die Fernleitungen
Da ein Unterbruch bei so einem grossen Betrieb undenkbar ist, wurde/wird das neue Gebäude in zwei Etappen gebaut. Das alleine reicht aber nicht. Für den Werkstattbetrieb wurde gar noch ein Provisorium für die gesamte Bauzeit errichtet. Die ganze Carosserieabteilung arbeitet momentan im bestehenden Gebäude, das zur Hälfte abgebrochen wurde. Der Neubau wird am selben Ort wie der Abriss wieder hochgezogen. Sobald die erste Hälfte des Neubaus fertiggestellt wird, zügelt die gesamte Carosserieabteilung von diesem Standort der Emil Frey in den Neubau. Anschliessend wird der zweite Teil abgebrochen und neu hochgezogen. Die Schwierigkeit bei dieser Vorgehensweise war es, die ganze Zeit den Betrieb mit allen nötigen Medien zu versorgen (Heizung, Wasser, Gas, Abwasser).
Bild: Die neuen Heizungsgruppen der Technikzentrale Süd – Ausführung durch Wülser AG, Zofingen
Heizsystem:
Im Jahr 2020 haben wir auf dem südlichen Areal der Emil Frey AG eine Technikzentrale geplant. Darin befindet sich die gesamte Heizungsanlage für das Gebiet südlich der Autobahn. Die gesamte Anlage hat eine Heizleistung von 4 Mega-Watt und ist redundat erstellt. Via Fernleitungen wird nun die Energie der Technikzentrale in die diversen Gebäude geführt. Damit es keinen Unterbruch der grossen Heizungsanlage geben kann, wurden bei sämtlichen Bezügern Systemtrennungen eingebaut.
Wärmeverteilung:
Im Neubau des PDI-Centers haben wir die unterschiedlichsten Wärmeabgabesysteme eingesetzt. Dazu gehören Heizkörper, Deckenstrahlplatten, Lufterhitzer, Torluftschleier und Deckensegel. Den Zuschlag für die Ausführung der Heizungsarbeiten hat die Firma Wülser AG aus Zofingen erhalten.
#gutgeplant
Lüftung:
Für die Be- und Entlüftung des grossen Neubaus werden total 21’510m3/h umgewälzt. Es wurden daher diverse variable Lüftungszonen geplant, damit die Anlagen möglichst bedarfsgerecht und wirtschaftlich betrieben werden. Weiter werden auch diverse Spezialanlagen eingebaut. Zum Beispiel Gasbrenn-Lackierkabinen mit Lüftungsgeräten von je 36’000m3/h und diverse Vorbereitungsplätze. Den Zuschlag für die Ausführung der Lüftungsanlagen hat die Fa. Riggenbach AG aus Olten erhalten.
Für den gesamten Bau haben wir zwei Monoblöcke eingesetzt. Einer für die Werkstätten und einer für die Büroräumlichkeiten und die Nasszellen. Für die Lackierkabinen im Erdgeschoss mussten wir zudem sehr grosse Kanäle – teilweise 220cm x 65cm – über Dach führen.
Kälte:
Im Grundsatz wird das gesamte Gebäude nicht gekühlt. Da jedoch diverse technische Räume viel Abwärme produzieren, werden nebst Wärmerückgewinnungen auch Splitt-Anlagen eingesetzt, damit die Lebensdauer der Kompontenten erhalten werden kann und die Räume nicht überhitzen. Im Zwischengeschoss hat der Elektriker eine zentrale Unterverteilung, die viel Wärme abgibt. Deshalb haben wir für diesen Raum ein Split-Klimagerät eingeplant. Die Ausseneinheit befindet sich im 2.Obergeschoss, da das Parkgeschoss offen und nicht beheizt ist.
Weitere Eindrücke
Sanitär:
Für die zentralliegenden Büros und Nasszellen haben wir im Untergeschoss einen Wassererwärmer eingeplant. Die dezentralen Waschtröge, die in den Werkstätten verteilt sind, haben wir mit je einem kleinen Wassererwärmer (15 Liter) ausgestattet, um die Ausstosszeiten einzuhalten. Damit die Entwässerung der grossen frei beregneten Parkfläche funktioniert, wurde ein grosses Pluviasystem eingeplant. Zwei Drittel der gesamten Dachfläche wird über eine Regenwassernutzung geführt. Dieses Wasser kann in der Waschsstrasse, welche sich im Gebäude befindet, wieder genutzt werden. Den Zuschlag für die Sanitären Arbeiten hat die Fa. E.Zünd AG aus Safenwil erhalten.
Allgemein:
Zur Zeit befinden wir uns in diesem Projekt in der Vorbereitungsphase zur Ausführung. Die Rohmontagearbeiten der HLKS-Unternehmer beginnen in ca. zwei Wochen. Das heisst für uns, dass eine saubere gemeinsame AVOR für die Ausführung nun im Gange ist. Sämtliche Materialien müssen bestellt werden und eine saubere Vorkoordination untereinander ist das A und O. Die fertiggestellten Koordinationspläne wurden versendet und wir freuen uns auf die Ausführung des gemeinsamen Werks.
Übrigens: Wir möchten uns bei unserem Planungspartner recht herzlich für die nette und super professionelle Zusammenarbeit bedanken! Vorallem beim Generalplaner und Architekt der Architektengruppe Olten AG und bei unserem Koordinations-Binom der HKG Engineering AG aus Pratteln.
Einblick in unsere Pläne